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Drei Jahre nach der Majdanrevolution: ernüchternde Bilanz

Vor drei Jahren feierte die Ukraine den Sturz der Regierung Janukowytsch und hoffte auf einen grundlegenden Wandel von Gesellschaft und Lebensbedingungen.  Dazu gehörte vor allem auch die Abkehr vom Oligarchensystem.  Davon ist nicht mehr viel geblieben, profitieren die Oligarchen nach wie vor und nahezu ungehindert von den Rahmenbedingungen, darunter auch im Kriegsgebiet im Donbass. Dort ist der letzte Woche in München vereinbarte Waffenstillstand bislang nur Makulatur.
Seit gestern ist hinsichtlich der Oligarchen Bewegung in die Entwicklung geraten, denn das Wiener Oberlandesgericht hat der Auslieferung von Dmytro Firtasch in die USA zugestimmt. Ihm wir  seit langem u. a. Geldwäsche vorgeworfen. Bislang konnte der Beschuldigte gegen Zahlung einer Kaution in Millionenhöhe in Österreich wohnen. Mit Spannung wird erwartet, wie die US-Behörden den Fall behandeln,  und ob dies ggf. Rückwirkungen auf die Ukraine hat.

Information

Aktuelle Bemühungen um Waffenstillstand im Donbass

Im Rahmen der Münchner Sicherheitskonferenz haben sich die Beteiligten Länder des  „Normandie-Formats“ getroffen und für den Beginn eines Waffenstillstands und den Abzug  schwerer Waffen im Donbass votiert. Dies soll ab dem 20.2.2017 erfolgen.  Vgl. die  Mitteilung des Auswärtigen Amtes.
Das 2015 initiierte „Minsker Abkommen“ hat bislang den Krieg im Donbass nicht beenden können. Gespräche und Verhandlungen sind bisher gescheitert. Nach der Annexion der Krim profitiert Russland vom Krieg im Donbass zur Wahrung seiner Interessen mit Blick auf die Ukraine.
In Kiew wird den dramatischen Ereignissen auf dem Majdan vor drei Jahren gedacht. Dies wird von teilweise gewaltsamen Protestaktionen der Organisation Ukrainischer Nationalisten und von Angehörigen der Freiweilligenbattallione begleitet. Die seit Ende Januar laufende Blockade der Transportwege von Kohle aus dem von Separatisten besetzten Gebiet in die Ukraine sehen sie als gerechtfertigt. Indirekt würden die von Moskau unterstützten Separatisten von der Finanzierung der Kohle durch den ukrainischen Staat profitieren.

Internationales Zentrum an der LMU für Ukrainisch als Fremdsprache

Aufgrund der in den letzten Jahren gesammelten Erfahrungen in Forschung und Lehre sowie bei besonderen Aktivitäten wie z. B. der Internationalen Virtuellen Ukrainistik-Konferenz (seit 2010) hat das Seminar für Slavische Philologie der Ludwig-Maximilians-Universität München ein Zentrum für Ukrainisch als Fremdsprache gegründet. Das Zentrum soll Forschung und Lehre sowie der innerdeutschen wie internationalen Vernetzung zusätzliche Impulse verleihen.

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